Der Regen hat alles aufgeweicht. Decken, Hosen, Jacken und Hemden hängen zum Trocknen auf den Nato-Stacheldrahtrollen. Ein Mann kocht Tee auf einem kleinen Feuer, er verbrennt Stöckchen, Pappe, Plastikflaschen. Der Wind weht Fäkaliengestank herüber, aus einer Mulde im Boden, hundert Meter neben dem Zeltlager. Dort verrichten die Flüchtlinge ihre Notdurft. Hier, nur wenige Hundert Meter entfernt vom ungarisch-serbischen Grenzübergang Röszke/Horgos, entsteht gerade Europas neues Elendslager für Flüchtlinge – während 800 Kilometer weiter südlich das griechische Idomeni geräumt wird. Rund 300 Menschen kampieren derzeit vor der Transitzone Röszke in Zelten und Unterständen aus Stöcken und Decken, weitgehend sich selbst überlassen.